- Gülle
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Gụ̈l|le 〈f. 19〉1. flüssiges, vergorenes Kot-Harn-Gemisch ohne Streu; →a. Jauche (1)2. 〈oberdt.〉 Jauche[<mhd. gülle „Lache, Pfütze“]* * *
Gụ̈l|le [mhd. gülle = Pfütze], die; -; Syn.: Flüssigmist: weitgehend fl., aus Kot u. Harn haupts. von Schweinen bestehendes geruchsintensives Abfallprodukt, das zu Düngezwecken genutzt wird. G. enthält 0,6 % N, 0,4 % P u. 0,3 % K neben ca. 5 % Trockensubstanz, vgl. Jauche.* * *
Gụ̈l|le, die; - [mhd. gülle = Pfütze]:1.a) flüssiger Stalldünger, der sich aus Jauche, Kot, eventuell Wasser sowie Resten von Einstreu u. Futter zusammensetzt;b) (südwestd., schweiz., österr.) Jauche.2. (südwestd. ugs. abwertend) etw., was als schlecht, ärgerlich o. Ä. empfunden, angesehen wird.* * *
Gülle[mittelhochdeutsch »Pfütze«], Flüssigmist, flüssiger Stalldünger aus Harn, Kot und reichlich Wasser. Die Güllepumpe zum Fördern oder Rühren von Gülle wird ausgeführt als Strömungsmaschine (z. B. Kreiselpumpe) oder Verdrängermaschine (z. B. Exzenterschneckenpumpe); sie ist zum Teil auch an Tankwagen angebaut.Gülle hat in der modernen einstreulosen Massentierhaltung den Stallmist ersetzt; die v. a. in Gebieten mit großen Tierbeständen (in Deutschland z. B. im südlichen Oldenburg) anfallenden großen Mengen wurden bisher (oft in zu hoher Dosierung) vorwiegend als Dünger auf Feldern ausgebracht. Abgesehen davon, dass der Düngewert der Gülle wegen des zu hohen Stickstoffgehaltes bei gleichzeitig geringem Kaliumgehalt nicht sehr hoch ist, kommt es auch zu erheblichen Belastungen der Bodenfunktionen sowie der Gewässer und des Grundwassers. Zudem können größere Mengen Ammoniak (NH3) in die Luft gelangen, die sich dort bildenden Ammoniumverbindungen gelangen als Immissionen in die Wälder und in die Waldböden, wo sie zur Versauerung beitragen.Maßnahmen zur Bewältigung der durch hohe Güllemengen entstandenen Probleme sind neben besonderen Aufbereitungsverfahren zur Verbesserung des Düngewertes z. B. die Begrenzung der Ausbringungszeiten auf solche Zeiträume, in denen ein hoher Verbrauch durch Pflanzen und Mikroorganismen gewährleistet ist (Wachstumszeiten), Kompostierung der Gülle, Biogasgewinnung sowie neue chemische Verfahren, um den hohen Stickstoffgehalt durch Ausfällen als schwer lösliche Ammoniumverbindungen zu verringern.* * *
Gụ̈l|le, die; - [mhd. gülle = Pfütze]: 1. a) flüssiger Stalldünger, der sich aus Jauche, Kot, eventuell Wasser sowie Resten von Einstreu u. Futter zusammensetzt; Flüssigmist: Die Landwirtschaft lässt Gift und G. hemmungslos einfließen (Freie Presse 6. 12. 89, 5); b) (südwestd., schweiz.) Jauche. 2. (südwestd. ugs. abwertend) etw., was als schlecht, ärgerlich o. ä. empfunden, angesehen wird: der Film ist eine große G.; (in Flüchen o. Ä.:) G.!; so eine G.!; verdammte G.!
Universal-Lexikon. 2012.